Eichen sind Laubbäume, die in vielen Teilen der Welt vorkommen, hauptsächlich in gemäßigten und subtropischen Regionen der nördlichen Hemisphäre. Die Bäume sind langlebig, robust und können bis zu 1.000 Jahre alt werden.
Eicheln
Eicheln sind die Früchte der Eichenbäume (Gattung Quercus), die zur Familie der Buchengewächse (Fagaceae) gehören. Sie bestehen aus einer harten, holzigen Schale und einer inneren Nuss, die in einem charakteristischen napfförmigen Fruchtbecher (Cupula) sitzt. Eicheln sind in der Regel länglich-oval und variieren je nach Eichenart in Größe und Farbe.
Aufbau einer Eichel
Schale: Die äußere Hülle der Eichel ist hart und schützt den inneren Samen.
Nuss: Der essbare Teil, der im Inneren liegt.
Cupula: Der »Hut« der Eichel, der sie am Baum befestigt. Dieser bleibt oft nach dem Abfallen der Eichel am Baum zurück.
Leider schmecken die Eicheln auch dem sogenannten Eichelbohrer. Genau gesagt, schmecken sie seinen Larven.
Der Eichelbohrer (Curculio glandium) ist ein Käfer, dessen Larven sich von Eicheln ernähren. Der Rüsselkäfer legt seine Eier in Eicheln ab, und die Larven, die schlüpfen, fressen sich dann durch das Innere der Eichel, bis sie bereit sind, sich zu verpuppen.
Die Larven des Eichelbohrers werden oft als »Würmer« bezeichnet, obwohl es sich technisch gesehen um Käferlarven handelt.
Inhaltsstoffe von Eicheln
Eicheln enthalten eine Vielzahl von Nährstoffen, darunter Kohlenhydrate, Proteine und Fette. Sie sind reich an Mineralien wie Kalium, Magnesium und Kalzium. Allerdings enthalten sie auch Tannine, die in höheren Konzentrationen bitter schmecken und schwer verdaulich sein können. Aus diesem Grund sind rohe Eicheln nicht genießbar und benötigen eine spezielle Vorbehandlung, um die Tannine zu entfernen.
Kulturelle und historische Bedeutung
Eicheln waren in vielen Kulturen eine wichtige Nahrungsquelle, insbesondere in Zeiten, in denen Getreide knapp war. In verschiedenen Regionen Europas, Asiens und Nordamerikas wurden sie traditionell gesammelt, getrocknet und verarbeitet.
Verwendung von Eicheln in der Küche
Trotz ihrer Bitterkeit und der Notwendigkeit einer speziellen Verarbeitung können Eicheln in der Küche verwendet werden, sobald die Tannine entfernt wurden. Dieser Prozess wird als entbittern bezeichnet, bei dem die Eicheln mehrmals in Wasser eingeweicht und anschließend getrocknet werden, um die Bitterstoffe zu beseitigen. Danach sind sie eine vielseitige Zutat.
Verarbeitungsschritte:
- Sammeln und Trocknen: Nach dem Sammeln sollten die Eicheln getrocknet werden, um das Schälen zu erleichtern.
- Schälen: Die harte Schale und der sogenannte Cupula (die Kappe )werden entfernt, um an die Nuss zu gelangen.
- Entbittern: Die geschälten Nüsse werden erst in Natronwasser 10 Minuten gekocht, dann mehrfach gewässert, bis die Gerbstoffe/Tannine herausgelöst sind. Dieser Prozess kann einige Tage dauern, wobei das Wasser regelmäßig gewechselt wird.
Sucht man im Internet nach Eichelrezepten, wird man enttäuscht. Denn es gibt fast ausschließlich Rezepte mit Eichelmehl.
Abgesehen davon, dass normales Mehl nur zu einem Teil von Eichelmehl ersetzt werden kann (Eichelmehl hat keine Klebstoffe), finde ich das ziemlich phantasielos. Deshalb habe ich meiner kreativen Ader freien Lauf gelassen und in den letzten vier Jahren viele unterschiedliche, wohlschmeckende Rezepte mit Eicheln ausgedacht. Mit Reis, mit Nudeln, als Panade von Fisch und Fleisch, als Krokant, als knusprige Beilage zu Salat und Leberpastete und so weiter und so weiter …