Schaumkräuter

Gartenschaumkraut

gartenschaumkraut

Das Gartenschaumkraut (Cardamine hirsuta) mit seinen filigranen Rosetten findet man überall im Garten, vor allem in Frühjahr und Herbst. Schon im März zeigen sich die ersten weißen Blütchen. Daraus entstehen lange, dünne Schoten, die straff nach oben ragen. Weil seine Samen herumspringen, wenn man die reifen Schoten berührt, wird es auch Spring-Schaumkraut genannt. Vor wenigen Jahrzehnten kam dieses Kraut in den Gärten kaum vor, hat sich in letzter Zeit aber mit Baumschulware und Pflanzgut rasant verbreitet.

Sehr ähnlich ist das Waldschaumkraut (Cardamine flexuosa), das an lichten, feuchten Stellen im Wald wächst und hübsch geformte Fiederblätter in dichten Rosetten bildet. Es kann ebenso verwendet werden.

Wiesenschaumkraut

Wiesenschaumkraut

Früher pflückten die Kinder es zu Muttertag, weil es um diese Zeit in Scharen auf den Wiesen blüht. Richtig üppig entwickelt sich das Wiesenschaumkraut (Cardamine pratensis) nur dort, wo genügend Feuchtigkeit im Untergrund vorhanden ist. Am liebsten steht es in Beständen entlang von Bächen oder in Senken. Auf gut gewässerten Grünflächen im Garten kann man es auch rund ums Haus ansiedeln.

Solange nur die Blätter vorhanden sind, fällt das Wiesenschaumkraut kaum auf. Man muss schon suchen, um die Blätter aus vier bis acht Fiederpaaren und der viel größeren Endfieder inmitten vom Wiesengrün zu entdecken. Schieben sich aber die hohlen Blütenstiele empor und entfalten sich daran weiße
bis rosafarbene Blüten in luftigen Trauben, kann man es nicht mehr übersehen. Die Blüten verströmen einen zarten Duft, der mehr honigähnlich denn kresseartig riecht.

Den Namen Kuckucksblume bekam das Wiesenschaumkraut, weil häufig Schaumklümpchen an ihm hängen, die der Volksmund als Kuckucksspeichel bezeichnet. Man konnte sich nicht erklären, wer da wohl hingespuckt hatte – es musste also der Kuckuck gewesen sein. In Wahrheit sind es Schaumzikaden, die ihre Eier in das schaumig aufgeplusterte Gebilde legen.

Brunnenkresse

brunnenkresse

Streng genommen gehört die Brunnenkresse (Nasturtium officinale) nicht zu den Schaumkräutern, ist aber eng mit ihnen verwandt. Um zu gedeihen, braucht sie es feucht, am liebsten ganz nass und wächst deshalb gern in kleinen Bächen – nicht nur in der warmen Jahreszeit, sondern nahezu das ganze Jahr über. In Ermangelung sauberer Bäche ist sie in freier Natur heutzutage selten geworden, Dünger und andere Stoffe auf angrenzenden Flächen vertreiben das aristokratische Gewürzkraut.

Als blutreinigende und stoffwechselanregende Heilpflanze war und ist Brunnenkresse vor allem für Frühjahrskuren sehr beliebt.

Text: Karin Greiner

Fotos: Renate Blaes