Wildkräuterkunde: Wiesenkerbel

Wiesenkerbel

Wiesenkerbel Fruehling

Der Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris) ist ein heimisches Wildkraut mit zarten, gefiederten Blättern und weißen Blütendolden und wächst auf Wiesen, Feldern und an Waldrändern. Sein Aussehen erinnert an Petersilie, und sein milder, angenehmer Geschmack erinnert an eine Mischung aus Petersilie, Karotte und Sellerie. Die Samen hingegen verleihen Speisen einen leicht anisartigen Geschmack.

Wiesenkerbel-Wiese

Der Wiesenkerbel gehört zur Familie der Doldenblütler (Apiaceae) und ist in vielen Teilen Europas weit verbreitet. Er bevorzugt feuchte, nährstoffreiche Böden und wächst häufig auf Wiesen, an Waldrändern oder in Gärten, wo er sich schnell ausbreitet. Mit seiner Höhe von bis zu 1,5 Metern und den weißen, schirmartigen Blütendolden, die von Mai bis Juli blühen, ist der Wiesenkerbel zwar kein auffälliger Blickfang, aber dennoch ein typischer Vertreter der mitteleuropäischen Flora.

Wiesenkerbel streifenwanzen
wiesenkerbel

Blätter

Die Blätter des Wiesenkerbels sind gefiedert und haben eine zarte, federartige Struktur. Sie sind in der Regel dreifach bis fünffach gefiedert und haben eine ovale bis längliche Form.

Wiesenkerbel-Blatt

Die Blätter sind alternierend am Stängel angeordnet, was bedeutet, dass sie sich abwechselnd entlang des Stängels befinden. Diese Anordnung erstreckt sich von der Basis des Stängels bis zum Blütenstand.

Wiesenkerbel blaetter Fruehling

Die Blätter haben gezahnte Blattränder. Die Zähnung kann jedoch subtil sein und variiert je nach individuellem Blatt. Die Unterseite der Blätter ist in der Regel heller als die Oberseite und kann eine leicht behaarte Textur aufweisen. Jedes Blatt ist über einen Blattstiel mit dem Hauptstängel verbunden. Die Länge der Blattstiele kann variieren, aber sie sind in der Regel relativ lang im Vergleich zur Größe der Blätter.

Die Blätter haben eine frische, grüne Farbe und können als frische Alternative in allen Rezepten verwendet werden, wo Petersilie zu Einsatz kommt.

Wiesenkerbel-Staengel

Stängel

Die Stängel des Wiesenkerbels sind aufrecht wachsend und können eine Höhe von bis zu einem Meter erreichen. Sie sind schlank und hohl, was eine typische Eigenschaft von Pflanzen aus der Familie der Doldenblütler (Apiaceae) ist.

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Die Blätter des Wiesenkerbels sind gefiedert und wachsen an den Stängeln in alternierender Anordnung. Diese gefiederten Blätter verleihen der Pflanze ein charakteristisches Erscheinungsbild, das an Petersilie erinnert.

Ein bemerkenswertes Merkmal der Stängel des Wiesenkerbels ist ihr Hohlraum. Er erstreckt sich entlang der gesamten Länge des Stängels.

Die Stängel können sich im oberen Bereich verzweigen, insbesondere in der Nähe der Blütendolden. Diese Verzweigungen tragen zur Bildung von Dolden mit kleinen weißen Blüten bei.

Die Farbe der Stängel kann grün bis leicht rötlich sein. Die Oberfläche kann leicht behaart oder glatt sein, abhängig von den individuellen Merkmalen der Pflanze.

Der Stiel ist meist gefurcht und seine Form erinnert an eine Dachrinne.

Wiesenkerbel-Stiel

Blätter

Die Blätter des Wiesenkerbels sind fein gefiedert, zart und tiefgrün. Sie erinnern an die Blätter von Petersilie oder Farnen.

Die unteren Blätter sind dreifach gefiedert, das bedeutet, sie sind in viele kleine, fein geschnittene Abschnitte unterteilt.

In der Nähe des Bodens sind die Blätter größer und können bis zu 40 cm lang sein, während die oberen Blätter deutlich kleiner ausfallen.

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Auffällig ist die Verzweigung im oberen Bereich, wo sich die Blütenstände ausbilden.

Blüten

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Die Blüten des Wiesenkerbels stehen in weißen, schirmartigen Dolden, die meist einen Durchmesser von 5–10 cm erreichen.

wiesenkerbel-bluetendolde

Jede Dolde besteht aus zahlreichen kleinen, weißen Einzelblüten, die fünf Blütenblätter haben.

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Die Blütezeit ist von Mai bis Juli. In dieser Zeit werden die Blütendolden stark von Insekten wie Bienen und Schmetterlingen besucht.

Früchte

Nach der Blüte bildet der Wiesenkerbel längliche, schmale Früchte, die etwa 6 bis 10 mm lang sind. Diese Früchte sind glatt und glänzend.

Wiesenkerbel-Fruechte

Samen

Der Samen des Wiesenkerbels erreicht eine Länge von etwa 5 bis 7 mm und ist glatt, manchmal schwach gerippt. Die Samen haben eine dunkelbraune bis schwarze Färbung, die bei Reife intensiver wird.

Wiesenkerbel Samen makro

An den Enden des Samens befinden sich oft kurze, unscheinbare Grannen oder winzige Härchen, die ihn leichter verteilen lassen, zum Beispiel durch Wind oder Tiere. Wiesenkerbelsamen sind außerdem auffällig leicht, was die Verbreitung durch den Wind unterstützt.

Wiesenkerbel-Samen

Geruch

Der Wiesenkerbel hat einen typischen leicht anisartigen Geruch, besonders beim Zerreiben der Blätter.

Achtung Verwechslungsgefahr

Wiesenkerbel kann leicht mit dem giftigen Gefleckten Schierlings verwechselt werden. Wer sich unsicher ist, sollte die Pflanze auf keinen Fall sammeln.

Auffälliger Unterschied: Der Stiel des gefleckten Schierlings hat rot-violette bis braunrote Flecken oder Streifen, die unregelmäßig verteilt sind. Diese Flecken gaben der Pflanze auch ihren Namen.

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gefleckter Schierling

Der Stiel des Wiesenkerbels hat keine roten Flecken.

Wiesenkerbel-Staengel

Auf der Website abenteuer-am-wegesrand.at ist eine ausführliche und bebilderte Beschreibung des gefleckten Schierlings zu finden.

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