Springerle: Eine Weihnachtsleckerei mit Geschichte
Wenn die Adventszeit beginnt, zieht der Duft von frisch gebackenen Plätzchen durch die Küche, und eine ganz besondere Sorte hat dabei ihren festen Platz: die Springerle. Die Anisplätzchen mit ihren kunstvollen Mustern blicken auf eine lange Tradition zurück und ich liebe sie seit meiner Kindheit.
Nostalgisches Weihnachtsgebäck: Springerle
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Stück15
Minuten15
StundenZutaten
2 Eier
200 g Puderzucker
1 Vanillezucker
275 g Mehl
1 Msp. Backpulver oder Hirschhornsalz
1 El Kirschwasser
Anissamen
Zubereitung
- Eier schaumig rühren.
- Nach und nach gesiebten Zucker hinzugeben und 15 – 20 Minuten rühren – bis eine cremige Masse entsteht.
- öffelweise das gesiebte Mehl + Hirschhornsalz auf die Arbeitsfläche sieben und eine Mulde hineindrücken.
- Die Eierschaummasse hineingießen und das Mehl nun nach und nach mit zwei Teigkarten einarbeiten. Auf diese Weise bleibt der Teig schön luftig, was wichtig fürs „Aufspringen“ ist.
- Den Teig nun ganz vorsichtig und sanft von Hand (niemals mit der Maschine!) noch einmal durchkneten.
- Den relativ weichen Teig in Klarsichtfolie wickeln und 12 Stunden (am besten über Nacht) im Kühlschrank ruhen lassen.
- Den Teig in zwei Portionen auf einem bemehlten Backbrett ca. 1 cm dick zu einem Quadrat ausrollen und mit Speisestärke bestreuen (mit der Handfläche gut verteilen).
- Springerlemodel in den Teig drücken.
- Springerle mit einem Kuchenrädchen ausschneiden.
- Die ausgerädelten Springerle auf ein mit Backpapier bedecktes und mit Anissamen bestreutes Backblech legen und 24 Stunden an einem nicht zu warmen Ort trocknen lassen.
- Springerle auf 150 Grad vorgeheizten Backofen ungefähr 10 Minuten backen.
Hinweis
- Weil die Springerle nach dem Backen sehr hart sind, einige Tage offen stehen lassen, damit sie weich werden. Anschließend in einer gut schließende Blechdose aufbewahren. Damit sie weich bleiben, lege ich ein paar Apfelschnitze dazu.
Der fertige Teig soll eine gut sichtbare Struktur aufweisen – das zeigt, dass die Teigmasse „luftig“ ist. Das ist wichtig für das Aufgehen beim Backen.
Herkunft und Geschichte
Springerle haben ihre Ursprünge in Süddeutschland, insbesondere in Baden-Württemberg und Bayern, sowie in Teilen der Schweiz und Österreichs. Ihre Geschichte reicht bis ins Mittelalter zurück. Der Name »Springerle« leitet sich vermutlich von dem altdeutschen Wort »springen« ab, was auf das Aufgehen des Teigs beim Backen hindeutet.
Ursprünglich waren Springerle fest mit der bäuerlichen Lebenswelt verbunden. Die kunstvollen Muster der Springerle-Modelle, traditionell aus Holz geschnitzt, stellten häufig religiöse oder weltliche Motive dar.
Die Herstellung
Die Zubereitung von Springerle erfordert Geduld und Sorgfalt. Der Teig besteht aus einfachen Zutaten: Eiern, Puderzucker, Mehl und Anis. Den Teig mischt man am besten mit zwei Teigkarten.
Entscheidend für das Gelingen ist auch die Ruhezeit. Nachdem die Holzmodel in den Teig gepresst wurden, müssen die ausgeschnittenen Springerle über Nacht ruhen und antrocknen, damit sich die Muster beim Backen nicht verziehen.
Die Springerle sind backbereit, wenn die Rückseite einen kleinen weißen Rand aufweist.
Ein weiteres Merkmal der Springerle ist der sogenannte »Fuß« – der Sockel, auf dem das Gebäck sitzt. Dieser entsteht dadurch, dass der Teig im Backofen aufgeht. Das Backen erfolgt bei niedriger Temperatur, um die helle Farbe und die präzisen Muster zu bewahren.
Springerle-Model
Die Models werden aus Holz gefertigt und die Motive reichen von religiösen Darstellungen wie Engeln über florale Muster bis zu alltäglichen Szenen. Die Motive auf meinen Models sind: Traube, Engel, Tannenbaum, Palme.
Geschmack
Der typische Geschmack der Springerle stammt vom Anis, der vor dem Verteilen der ungebackenen Springerle auf das Backpapier gestreut wird.
Für mich sind Springerle eine schöne Erinnerung an die Weihnachten meiner Kindheit. Wobei meine Mutter gar keine Springerle gebacken hat. Aber Gottseidank hatten wir eine Nachbarin, die jedes Jahr kiloweise köstliche Weihnachtsplätzchen produzierte – darunter waren auch Springerle.
Nette Idee, gefällt mir. Aber wenn ich die backen würde, erhielten die ein nostalgisches Schwarz .
Da hätten sie aber genau die falsche Farbe … sie sollen nämlich schön weiß sein. 😉