Vegane Schweineschnitzel, veganer Sauerbraten, vegane Gänsekeulen

Vegane Schnitzel, veganes Hack, vegane Gänsekeulen. Vegane Jakkobsmuscheln. Veganer Schafskäse. Toll? Nein, nicht toll! Denn es handelt sich um Etikettenschwindel bzw. um Selbstbetrug.

Neulich habe ich eine Website entdeckt. Sie wird geführt von einem Koch, der vegan kocht. Ist ja wunderbar. Nur pflanzlich. Tierfreundlich. Im Grunde gefällt mir so etwas. Aber diese Website ärgert mich. Denn was mir nicht gefällt, sind die Begriffe. Wenn ich vegan esse, benötige ich weder Schweineschnitzel noch Sauerbraten noch Gänsekeulen noch Schafskäse. Warum? Ganz einfach. Wenn ich vegan esse, esse ich Produkte, die rein pflanzlich sind. Wozu also diese ganzen Pseudo-Begriffe? Ich verstehe den Grund dafür nicht. Denn entweder ich habe eine Überzeugung und lebe nach ihr – oder nicht. Bedeutet im Klartext: Ich bin Veganer. Also esse ich keinen Käse. Auch keinen Pseudo-Käse. Auch keine Pseudo-Gänsekeulen. Auch keinen Pseudo-Sauerbraten. Oder was für einen Pseudo-Scheiß auch immer.

Abgesehen davon verstehe ich ohnehin nicht, was an vegan so hervorragend sein soll. Menschen essen seit Menschengedenken tierische Produkte. Warum also keine Eier essen. Oder keine Milch trinken. Oder keinen Honig aufs Brötchen schmieren.

Dass der Umgang mit Tieren dringend geändert werden muss, ist ein völlig anderes Thema und steht auf einem völlig anderen Blatt. Ich bin auf dem Land aufgewachsen, in unmittelbarer Nähe von sichtlich zufriedenen Tieren. Kühen, Schweinen, Schafen, Hühnern, Gänsen, Enten … alle lebten artgerecht.

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Sie konnten Gras fressen, sich im Sand oder im Schlamm suhlen, sich in die Sonne legen. Sie konnten miteinander kuscheln. Ja, auch Tiere lieben körperliche Nähe und Zärtlichkeiten!

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Die Tiere in meinem Dorf lebten ein gutes Leben – bis zum unvermittelten, schmerzlosen und stressfreien Ende.

Dass das heutzutage nicht mehr so ist, finde ich furchtbar. Denn ich liebe Tiere. Haustiere und andere Tiere gleichermaßen. Tiere sind Wesen mit Gefühlen und Seele – wie wir Menschen. Ich erlebe das täglich – mit meinem über alles geliebten Rosso. Es ist mir ein wichtiges und großes Anliegen, dem kleinen Kerl ein Leben mit Vertrauen und Geborgenheit zu bieten. Und ich genieße die Schmuseeinheiten mit diesem kleinen, pelzigen Tier. Und ich bin dankbar für das Vertrauen, das es mir schenkt. Ich liebe diesen Kater von ganzem Herzen. Allein schon wenn ich ihn anschaue, durchzieht ein Glücksgefühl meinen Körper. Warm und wohlig. So fühlt sich Liebe an.

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Ja, Liebe!

Es gibt auch Bauern, die ihre Tiere lieben, obwohl sie sie irgendwann töten (müssen). Liebe und Respekt sind Begriffe, die sehr nahe beieinander liegen. Beide Begriffe verbinden zu können, ist ein Glück, das man entweder in die Wiege gelegt bekam – oder durch Nachdenken/Nachfühlen sich selbst schenkt.

Stechmücken und Zecken kann ich nicht leiden. Ansonsten rette ich Wespen, die an der Fensterscheibe in meiner Küche verzweifelt einen Weg nach draußen suchen. Ich trage Spinnen aus meinem Wohnzimmer auf die Terrasse und setze sie in eine Pflanze, neulich konnte ich sogar ein Bienchen vor seinem sicheren Ertrinkungstod retten. Das hat mich besonders gefreut, denn nach wenigen Minuten hatte das Insekt sein feuchtes Kleid getrocknet und flog von dannen.

Zum Thema Tier gibt es übrigens ein interessantes Video. In »Der Bauer und der Bobo« wird anschaulich und sehr informativ zeigt, wie schwierig es heutzutage ist, als Bauer sein Leben zu fristen. Auf eine Weise, die den eigenen Ansprüchen gerecht wird und trotzdem Geld zum (Über)Leben einbringt.

Aber mit dem Thema »vegan« kann ich wenig bis nichts anfangen. Abgesehen davon, dass vegane Ernährung lt. Aussagen von Experten einseitig ist – weil wichtige Nährstoffe fehlen.

Übrigens: Ich ess sehr gern Salat, Gemüse, Rohkost und Nudeln. Demzufolge esse ich sehr wenig Fleisch. Und wenn, dann lege ich Wert darauf, dass es den Stempel »biologisch« trägt. Obwohl dieser Stempel angeblich oft nicht hält, was er verspricht. Wir sind umzingelt von Betrügern. »Ethik«, dieses Wort stirbt definitiv aus …

Hier Links zu biologischen Anbietern, von denen ich hoffe, dass sie ihren Aussagen gerecht werden.

Gut Georgenberg

Amperhof-Ökokiste

Ammersee-Biohof

Biomarkt-Lavida

Biomarkt in Dießen

Bio-Säfte

PS: Wofür ich absolut kein Verständnis habe: »vegane Gänsekeule mit Knochen«. Was ist das denn für ein Quatsch? Entweder ich bin Veganer und esse keine Gänsekeule. Oder ich bin kein Veganer/Vegetarier und esse Gänsekeule. Wozu also dieser Etikettenschwindel? Soll ich mir einreden, ich esse Fleisch? So ein Blödsinn …
Die erwähnte Keule ist übrigens aus Pilzen gemacht, und der Knochen ist eine Zimtstange. Bravo, ich gratuliere alle Veganern zu dieser wunderbaren Gänsekeule! Ich nenne das Selbstverarschung in Reinkultur. Wenn ich Kriegsdienstverweigerer bin, gehe ich auch nicht auf den Schießplatz, oder vielleicht doch? Was ist so schwierig daran zu sagen: »Ich verabscheue Tierleid, deshalb esse ich kein Fleisch.«

Vielleicht bin ich eines Tages auch soweit …

6 Kommentare

  1. Genau mein Denken. Wenn ich mir aus Hackfleisch eine Mohrrübe forme und vertilge, bin ich ja auch kein Veganer, oder?

    • Lieber Manfred, wie du weißt, liebe ich Kreativität. Aber trotzdem gilt für mich bei allem, was ich mache: “Form follows function.” (Der Spruch stammt von einem amerikanischen Architekten.)
      Im Falle der vegangen Gänsekeule kann ich nur sagen: Thema verfehlt!

    • “Dekadent”, danke, das ist das ist der richtige Begriff. Nicht für vegan grundsätzlich, aber für den überkandidelten Umgang damit.

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