Der Schwefelporling „blüht“
Im Mai 2024 habe ich beim Joggen an einer Weide den Schwefelporling entdeckt. Er „blühte“ fleißig, wie hier zu sehen:
Dieses Jahr ist hier nichts zu sehen – außer den Resten vom vergangenen Jahr.
Dafür gibt es an der Weide vom vorletzten Jahr wieder einen neuen Pilz bzw. gleich mehrere Pilzansammlungen.
Ganz klein quetschen sie sich durch die Baumrinde.
Dann wachsen sie mit rasende Geschwindigkeit. Nach zwei Tagen bereits sehen die gelben Baumpilze schon so aus wie auf folgendem Foto.
Auch bei den beiden folgenden Fotos kann man das rasche Wachstum erkennen:
Der Schwefelporling (Laetiporus sulphureus) ist ein auffällig leuchtender Baumpilz, der in den Frühlingsmonaten besonders gerne an alten Laubbäumen wie Weiden, Eichen, Kastanien oder Kirschbäumen wächst. Mit seiner schwefelgelben bis orangeroten Farbe ist er nicht nur optisch ein Hingucker, sondern hat sich auch in der vegetarischen und veganen Küche einen Namen gemacht – als schmackhafter Fleischersatz.
Was ist der Schwefelporling?
Der Schwefelporling gehört zur Familie der Stielporlingsverwandten und fällt durch seine fächerförmigen, übereinander wachsenden Fruchtkörper auf. Junge Exemplare haben eine saftige, weiche Konsistenz, die mit zunehmendem Alter fester und schließlich holzig wird. Für die Küche sind ausschließlich die jungen, zarten Fruchtkörper geeignet – ältere Pilze werden zäh und ungenießbar.
Geschmack und Konsistenz
Der Schwefelporling wird in den USA oft als „Chicken of the Woods“ bezeichnet – und das nicht ohne Grund: Geschmacklich erinnert er entfernt an Hühnchen oder Kalbfleisch, vor allem wenn er gebraten wird. Seine faserige Struktur trägt zusätzlich zum täuschend echten „Fleischgefühl“ bei, was ihn besonders für vegane und vegetarische Gerichte interessant macht.
Kulinarische Verwendung
In der Küche eignet sich der Schwefelporling für viele Zubereitungsarten: Er kann gebraten, gegrillt oder gedünstet werden und nimmt Gewürze sehr gut auf. Wichtig ist, ihn vor der Verarbeitung gründlich zu putzen und eventuell vorhandene, harte Stellen zu entfernen. Da er beim Garen etwas Flüssigkeit verliert und weicher wird, sollte man die Konsistenz im Auge behalten, um ein optimales Mundgefühl zu erreichen.
Ein weiterer Pluspunkt: Der Schwefelporling ist sättigend und proteinreich – eine echte Bereicherung für fleischfreie Gerichte.
Vorsicht und Tipps zur Verwendung
Trotz seiner Beliebtheit sollten einige Hinweise beachtet werden:
- Nur junge Fruchtkörper verwenden. Ältere Pilze können Magenbeschwerden verursachen.
- Nicht roh essen. Schwefelporling muss immer gut durchgegart werden.
- Individuelle Verträglichkeit testen. Wie bei vielen Wildpilzen kann es zu Unverträglichkeiten kommen – beim ersten Genuss also besser mit kleinen Mengen beginnen.
- Nur aus sicherer Quelle sammeln. Verwechslungsgefahr besteht zwar kaum, aber das Sammeln von Wildpilzen sollte nur von kundigen Personen erfolgen.
Alles in allem ist der Schwefelporling ein faszinierender Pilz – sowohl in der Natur als auch in der Küche. Seine fleischähnliche Textur und der milde Geschmack machen ihn zu einer kreativen Zutat für viele Gerichte. Wer ihn kennt und richtig verwendet, hat eine schmackhafte Alternative zu Fleisch direkt aus dem Wald auf dem Teller.