Kirschpflaumenlikör

Kirschpflaumenlikör – selbst gemacht

Wenn im Hochsommer die Kirschpflaumen reifen, ist das die perfekte Gelegenheit, diesen köstlichen Schatz der Natur in einem feinen Likör einzufangen. Kirschpflaumenlikör ist nicht nur ein aromatisches Mitbringsel oder Geschenk aus der eigenen Küche – er ist eine süße Liebeserklärung an den Sommer.

Was sind Kirschpflaumen?

Kirschpflaumen, auch als Myrobalanen oder Prunus cerasifera bekannt, gehören zur Familie der Rosengewächse. Ihre kleinen, rundlichen Früchte sehen aus wie eine Mischung aus Kirsche und Pflaume – daher der Name. Sie schmecken süß-säuerlich und variieren farblich von gelb über rot bis tief violett.

kirschpflaumen
Kirschpflaumen-rot
Kirschpflaumen rot 1

Viele Kirschpflaumenbäume wachsen wild am Wegesrand – oft unbeachtet. Doch wer die Früchte einmal gekostet hat, weiß: Aus ihnen lässt sich etwas ganz Besonderes machen.

Warum Likör?

Kirschpflaumen enthalten viele Aromen, die durch Alkohol hervorragend extrahiert und konserviert werden. Likör ist eine einfache Möglichkeit, den intensiven Geschmack dieser Frucht lange haltbar zu machen – und dabei auch noch einen edlen Tropfen zu erhalten, der pur getrunken werden kann oder Desserts veredelt.

Kirschpflaumenlikör

Portionen

1

Liter

Zutaten

  • 1 kg reife Kirschpflaumen (mit Schale, ringsum dreimal eingeschnitten)

  • 300–500 g Rohrzucker

  • 700 ml Doppelkorn (38 % Vol.)

  • 1 Vanilleschote

  • 1 EL Kardamomkapseln

  • 1 EL Nelken

  • 4 Sternanis

Zubereitung

  • Kirschpflaumen waschen, mehrfach einschneiden.
  • Früchte mit Zucker und den Gewürzen in ein sauberes Glasgefäß geben.
  • So viel Alkohol darüber gießen, dass alles gut bedeckt ist, und gut umrühren, bis der Zucker sich aufgelöst hat.
  • 4–8 Wochen an einem kühlen, dunklen Ort ziehen lassen. Wöchentlich leicht schütteln oder umrühren und die oben schwimmenden Früchte in die Flüssigkeit drücken.
  • Durch ein Sieb oder Mulltuch abfiltern.
  • In saubere Flaschen füllen, kühl und dunkel lagern.

Hinweis

  • Je länger der Likör ruht, desto runder wird er im Geschmack.

Der Likör hält sich kühl und dunkel gelagert mindestens ein Jahr – wobei er mit der Zeit sogar noch besser wird.

Kirschpflaumen-Zweige

Tipp: Kirschpflaumen sind meist nur wenige Wochen erhältlich – also Augen offen halten und die Saison nutzen!

Kirschpflaumen Likoer angesetzt

Früchte immer wieder umrühren – bis der Zucker sich aufgelöst hat. Auf obigem Foto hat er sich noch nicht ganz aufgelöst … das dauert etliche Stunden.

Kirschpflaumen angesetzt Glas

Genusstipps

  • pur bei Zimmertemperatur als Digestif
  • ein Schuss im Sekt oder Prosecco
  • über Vanilleeis oder Panna Cotta
  • als Zutat für Pralinen oder fruchtige Kuchen

PS eine Woche später: Astrid hat mich mit ihrem Kommentar auf die Idee gebracht, dem angesetzten Likör noch Rosmarin hinzuzufügen. Da das Likörchen ohnehin noch 4–5 Wochen „zieht“, ist noch genügend Zeit für den Rosmarin, das köstliche Getränk mit seinem würzigen Aroma zu bereichern.

Rosmarin
Kirschpflaumenlikoer Rosmarin

Übrigens: Ich habe eine Kirschpflaume aus dem Glas gefischt und genascht. Und was soll ich sagen: oberköstlich!

Hier reift also nicht nur ein Likör, sondern es „reifen“ auch sehr leckere Likörfrüchtchen. Bei dieser Gelegenheit habe ich gleich noch ein paar frische Kirschpflaumen hinzugefügt … war noch ein bisschen Platz im Glas.

8 Kommentare

  1. Der Likör sieht ja köstlich aus. Den werde ich am Wochenende nachmachen. Ich habe zwar keinen Kirschpflaumen im Garten, aber meine Nachbarn haben welche. Und dort darf ich ernten. Der Baum trägt dieses Jahr so viele Früchte wie nie. Dass man die Früchtchen essen kann, weiß ich schon lange, aber auf die Idee, einen Likör daraus zu machen, bin ich erst durch dein Rezept gekommen.
    Vielen Dank! Auch für die vielen anderen tollen Rezeptkreationen.
    Liebe Grüße
    Astrid

    • Der Likör sieht nicht nur köstlich aus, er schmeckt auch prima. Während er „reift“, rühre ich immer wieder mal um und koste dabei. Und die Kirschpflaumen als solche schmecken auch köstlich. Wunderbares Nebenprodukt …
      Liebe Grüße
      Renate

  2. Hallo Renate,

    hier auch eine Astrid, aber eine andere.
    Vielen Dank für das tolle Rezept. Ich habe den Likör heute angesetzt. Jetzt heißt es geduldig abwarten.
    Ich überlege etwas Rosmarin rein zu machen. Oder wird das dann bitter?

    LG Astrid

    • Rosmarin klingt interessant. Sehr interessant sogar.
      Habe meinen Likör vor wenigen Minuten übrigens mal wieder durchgerührt. Und dann habe ich den Kochlöffelstiel (mit dem ich umrühre) abgeleckt. Köstlich! Schade, dass ich nicht auf die Idee mit dem Rosmarin gekommen bin … würde ich jetzt machen. Ach … ich lege einfach welchen dazu und rühre ihn unter! Mein Likörchen reift nach noch ungefähr 4 Wochen. Da kann der Rosmarin dann „mitarbeiten“.

      • Hallo Renate
        da unser Kirschpflaumenbaum dieses Jahr so voll gehangen hat und ich auf der Suche nach einem Likör Rezept war bin ich auf deine Seite gestoßen. Das Rezept hat mich sofort überzeugt, ein Rosmarin Strauch ist auch im Garten sodas ich gleich 3kg angesetzt habe.
        Was mir jetzt doch ein bisschen Gedanken macht sind die Kerne die in deinem Rezept drin bleiben, man liest ja immer wieder wegen dem Thema Bausäure.
        Wie siehst du das?
        LG Mike

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert