Schwefelporlingschnitzel mit Breitwegerichsamen-Panade

Schwefelporlingschnitzel mit Breitwegerichsamen-Panade

In der Welt der Wildpflanzen- und Pilzküche gibt es Gerichte, die nicht nur den Gaumen erfreuen, sondern auch Geschichten erzählen – von Waldspaziergängen, achtsamem Sammeln und dem Einklang mit der Natur. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür ist das Schwefelporlingschnitzel, eingehüllt in ein knuspriges Mäntelchen aus Breitwegerichsamen.

Schwefelporling

Der Schwefelporling – farbenfroher Baumpilz

Der Schwefelporling, wegen seines Geschmacks auch „Chicken of the Woods“ (Hühnchen der Wälder) genannt, ist ein faszinierender Vertreter der Baumpilze. Jung geerntet ist er saftig, fest und erinnert in Textur und Geschmack tatsächlich an Hähnchenfleisch – kein Wunder also, dass er in vegan-vegetarischen Kreisen besonders beliebt ist. Doch nicht jeder Pilzsammler weiß, dass man aus ihm nicht nur Ragouts und Eintöpfe, sondern auch schmackhafte Schnitzel zaubern kann.

Schwefelporling
Schwefelporling an einem alten Weidenstamm
Schwefelporling-jung-2

Breitwegerichsamen – unterschätzter Wildschatz

Die Panade für dieses besondere Schnitzel ist auch besonders, denn sie wird nicht mit klassischem Paniermehl gemacht, sondern mit den Samen des Breitwegerichs, einer Pflanze, die viele eher als „lästiges Unkraut“ zwischen Pflastersteinen kennen.

Breitwegerich-Fruchtaehren
Breitwegerich-reifestadien
Breitwegerichsamen – Reifestadien

Dabei sind ihre Samen wahre Nährstoffpakete: reich an Ballaststoffen, nussig im Geschmack und mit einer angenehm körnigen Textur, die sich perfekt zum Panieren eignet. Getrocknet und leicht angeröstet entwickeln sie eine aromatische Tiefe, die wunderbar mit dem mild-würzigen Geschmack des Schwefelporlings harmoniert.

Breitwegerichsamen
Breitwegerichsamen

Die Kombination aus Schwefelporling und Breitwegerichsamen ist mehr als nur eine kulinarische Spielerei. Sie steht für achtsamen Umgang mit heimischen Ressourcen. Beide Zutaten wachsen vor unserer Haustür, benötigen keine langen Transportwege und bringen uns in Kontakt mit der Natur, die uns nährt, wenn wir lernen, sie zu lesen.

Dabei verlangt die Zubereitung ein wenig Zeit und Aufmerksamkeit – denn wie bei allen Wildzutaten gilt: Nicht jeder Schwefelporling ist geeignet, nicht jeder Standort unbedenklich. Und auch das Sammeln der winzigen Breitwegerichsamen erfordert Geduld. Doch genau diese Entschleunigung macht den Reiz dieses Gerichts aus.

Schwefelporlingschnitzel mit Breitwegerichsamen-Panade

Portionen

2

Portionen
Zubereitungszeit

30

Minuten

Zutaten

  • Schnitzel
  • 2 Scheiben Schwefelporling (ca. 10 cm breit)

  • 1 Ei

  • 50 g Breitwegerichsamen

  • 1 TL Salz

  • Rapsöl zum Braten

  • Salat
  • 1 Handvoll Bärlauchblätter

  • 1 Handvoll Bärlauchblüten

  • 1 rote Zwiebel

  • 3 EL Zitronensaft

  • 6 EL Olivenöl

  • Salz/Pfeffer

Zubereitung

  • Schwefelporling gut reinigen, dann in leicht gesalzenem Wasser 10 Minuten kochen, etwas abkühlen lassen.
  • ür den Salat die Bärlauchblätter und -blüten und in Scheiben geschnittene Zwiebel mischen und auf Tellern anrichten.
  • Zitronensaft und Öl miteinander verrühren, mit Salz und Pfeffer würzen, über den Salat träufeln.
  • Pilzscheiben quer durchschneiden, in gut verrührtem Ei wenden, dann in gesalzenem Breitwegerichsamen wälzen.
  • Panierte Pilzscheiben in heißem Rapsöl von beiden Seiten jeweils ungefähr 3-4 Minuten braten, auf dem Salat verteilen, mit Bärlauchblüten bestreuen.

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