Eicheln entbittern – und essen

Eicheln essen – im Internet gibt es dazu viele Rezepte, aber alle sind nur mit Eichelmehl

Einzige Ausnahme: mein Kochlustblog. Denn hier gibt es viele von mir erfundene und komponierte Rezepte mit Eicheln – also mit der Nuss als solcher, nicht mit dem Mehl davon. Wobei ich bezweifle, dass ein Brot mit Eichelmehl auch nur im Geringsten nach Eicheln schmeckt. Zumal normales Mehl nicht mit Eichelmehl ersetzt werden kann, weil es keine Klebestoffe enthält. Man kann also nur einen Teil des Mehls durch Eichelmehl ersetzen. Das feine und sehr spezielle Aroma der Eicheln dürfte damit also im Nirwana verschwunden sein.

Den Geschmack von Eicheln zu beschreiben ist einfach: eine Mischung aus Maroni, Butter und Sahne.

Dieses besondere und fein-dezente Aroma kommt am besten in einer Eichelmousse zur Geltung.

Das liegt vermutlich daran, dass die Zutat Sahne das sahnige Eichelaroma unterstreicht. Jeder Löffel Eichelmousse ist ein absoluter Genuss und ich empfehle jedem Gourmet-Restaurant, diese Mousse als ganz besonderes Dessert auf die Speisekarte zu setzen. Das wird aber vermutlich nie passieren, denn die Zubereitung ist zeitaufwändig – und zwar wegen des Entbitterns.

Eicheln entbittern

Eicheln zu entbittern geht folgendermaßen:

Hütchen von den Eicheln abziehen, Eicheln in Natronwasser (1 l Wasser, 1 EL Natron) 15 Minuten kochen. Wasser abgießen und neu aufsetzen. Zweimal wiederholen.

Eicheln halbieren, Schale und Haut ablösen.

Halbierte Eicheln in ein Gefäß geben, mit Wasser aufgießen. Mehrere Stunden stehen lassen.

Wasser immer wieder erneuern, so lange, bis es nahezu klar geworden ist. Denn dann sind die Bitterstoffe weg.

Wasser abgießen und die Eicheln trocknen. Das geht am besten in der Sonne. Aber nur kurz, also nur solange, bis das Wasser verdunstet ist, denn die Feuchtigkeit in den Eicheln soll erhalten bleiben. Sonst werden sie steinhart und damit ungenießbar.

Nach dem kurzen Trocknen sind die Eicheln noch schön weich und lassen sich wunderbar verarbeiten, also klein schneiden und hacken.

Nun ist es endlich soweit: Die Eicheln können verarbeitet werden. Die Möglichkeiten sind vielseitig und lassen der persönlichen Kreativität freien Lauf. Denn: Eicheln sind Nüsse. Also können sie auch wie Nüsse verarbeitet werden. Das habe ich allerdings selbst herausgefunden, denn im Internet gibt es – wie oben geschrieben – nur Rezepte mit Eichelmehl. Sehr fantasielos in meinen Augen …

Ich habe zum Beispiel einen Eichelkuchen gebacken – aber nicht mit Eichelmehl, sondern mit ganzen bzw. gehackten Eicheln.

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