Nicht nur die Eichhörnchen lieben Bucheckern, die kleinen und sehr schmackhaften Nüsse der Buche.
Im vergangenen Jahr produzierten die Buchen keine Früchte. Die Bäume trugen zwar ein üppiges Blätterkleid, von Bucheckern aber war weit und breit nichts zu entdecken. Dieses Jahr ist das anders, denn 2020 ist ein sogenanntes Mastjahr. Das bedeutet: Die Buchen sind üppig bestückt mit Bucheckern. Die Gelegenheit sollte man nutzen – wer weiß, wann es wieder so eine Gelegenheit gibt. Frühestens in zwei Jahren. Eher später …
Ich nutze die Gelegenheit und ernte seit Tagen jedes Mal beim Joggen. Zuhause lege ich die – oft noch geschlossenen – Nusseckern auf ein Brett, und am nächsten Tag sind sie offen und geben ihre Nüsschen frei. Jede Frucht zwei.
Zugegeben, mit Bucheckern zu kochen/backen ist eine zeitaufwändige Angelegenheit, denn den kleinen Nüssen den Inhalt zu entlocken, ist gar nicht so einfach: Man nimmt eine Buchecker in die Hand, schneidet ihr mit einem scharfen kleinen Messer die Spitze ab und zieht dann mit der Messerspitze eine der drei Seiten nach unten ab. Dann pult man die Nuss heraus. Sofern überhaupt eine drin ist …
Ob das der Fall ist, kann man vorher prüfen. Lässt sich die Buchecker seitlich mit drei Fingern zusammendrücken, ist eine taube oder keine Nuss drin.
Weist die Buchecker ein Loch auf, ist sie ebenfalls hohl – weil eine hübsche kleine Raupe die Nuss bereits aufgefuttert hat.
Nach einer Stunde Arbeit sieht das Ergebnis in etwa so aus:
Bucheckern enthalten die schwach giftigen Stoffe Fagin, Oxalsäure und Blausäure und müssen vor dem Verzehr erhitzt werden, weil Hitze die Stoffe neutralisiert. Also mit kochendem Wasser aufbrühen oder ein paar Minuten in der Pfanne rösten.
Informationen hierzu gibt es beim Gartenjournal.
Rezepte mit Bucheckern gibt es demnächst – hier im Kochlustblog.
Übrigens: So sehen Buchen-Babys aus, die im nächsten Frühjahr wieder ihre hübsch gefalteten Sprossen aus der Erde strecken.
Wundervolle Bilder liebe Renate und wie immer toll erklärt!
Herzliche Grüße
Sabine
Danke, liebe Sabine. Jetzt weißt du also, wo du das nächste Mal Gassi gehen solltest. Vermutlich musst du gar nicht weit gehen. Wir Landbewohner haben es diesbezüglich ja sehr gut. Ich ernte jedes Mal beim Joggen. Nicht nur Bucheckern, sondern auch Springkraut- und Breitwegerich-Samen. Und natürlich Wiesenkerbel und Wiesenbärenklau.
Ganz liebe Grüße
Renate
[…] man Bucheckern den köstlichen Inhalt entlockt, ist hier […]
Liebe Renate, bin heute zufällig auf deine Seite gestoßen, weil ich nach Rezepten mit Quitte gesucht habe. Als allererstes haben mich deine wunderbaren Fotos verzaubert, und dann deine Rezepte.
Aber fast noch viel mehr, was du verarbeitest. Ich wusste nicht, dass man Eicheln und Bucheckern essen kann.
Werde ich heute beim Gassi gehen gleich sammeln.
Ich liebe auch Wildkräuter, Springkraut habe ich noch nicht gehört. Werde ich gleich mal googeln.
Liebe Grüße und weitere tolle Ideen, Sabine aus der Rhön!
Liebe Sabine, freut mich, dass du hier her gefunden hast.
Ja, nimm eine Tüte und geh sammeln. Es gibt Bucheckern und Eicheln in Massen. Ob du noch Springkraut finden wirst … vielleicht, an geschützten Stellen.
Alle drei Wildsamen zu verarbeiten, braucht Zeit und Geduld. Aber die Mühe lohnt sich.
Und die Eicheln gut wässern. Dann verschwinden die Bitterstoffe.
Liebe Grüße vom Ammersee in der Röhn – Renate