Fruchtig und wild: Springkrautblütengelee mit Springkrautsamen
Der Spätsommer hält viele wilde Schätze bereit – einer davon ist das farbenfrohe Drüsige Springkraut das mit seinen leuchtenden rosa- bis purpurfarbenen Blüten nicht nur Bienen anzieht, sondern auch in der Wildkräuterküche eine unerwartet feine Rolle spielt. Heute verrate ich dir, wie du aus den Blüten ein aromatisches Gelee kochst – und mit den knackigen Springkrautsamen eine spannende Textur und ein nussiges Aroma ins Glas bringst.
Was ist Springkraut überhaupt?
Das Drüsige Springkraut stammt ursprünglich aus dem Himalaya und wurde im 19. Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa eingeführt. Heute ist es vielerorts verwildert – und zwar so erfolgreich, dass es als invasiv gilt. Seine Blüten sehen aus wie kleine Orchideen, duften leicht süßlich und liefern reichlich Nektar.

Das Gelee besticht durch seine zarte Blütennote und eine wunderschöne Farbe, die je nach Blütenintensität zwischen zartem Rosé und kräftigem Pink variiert. Der Clou: Die Springkrautsamenkörnchen geben dem Gelee einen überraschenden Crunch und ein leicht nussiges Aroma – ähnlich wie Sesam oder Haselnuss.

Die Samen des Springkrauts sind klein, dunkelbraun und leicht nussig im Geschmack. In der Natur sind sie berühmt für ihre „Sprunghaftigkeit“: Reife Samenkapseln explodieren bei Berührung und schleudern die Samen mehrere Meter weit. Für die Küche erntest du sie am besten morgens, wenn sie noch feucht und geschlossen sind – sonst springen sie dir davon!
Das Blütengelee schmeckt wunderbar auf frischem Brot, zu Ziegenkäse oder als Glasur über Obstkuchen. Auch als farbenfrohes Geschenk aus der Wildküche sorgt es für Aufmerksamkeit!
Hast du schon einmal mit Wildpflanzen gekocht? Teile deine Erfahrungen oder stelle Fragen unten in den Kommentaren!
Springkrautblüten-Gelee
4
Gläser à 200 mlZutaten
125 g Springkrautblüten
1 Zitrone
2 Stängel Pfefferminze
1 Stängel Apfelpfefferminze
1 Sternanis
1 Zimtstange
750 ml Wasser
250 g Gelierzucker 3:1
1 Handvoll Springkrautsamen
Zubereitung
- Springkrautblüten mit Zitronenscheiben, abgezupften Pfefferminzblättern, Sternanis und Zimtstange in einen Krug geben, mit Wasser auffüllen und 24 Stunden kühl und dunkel ruhen lassen.
- Am nächsten Tag den Springkrautsud in einen Topf schütten, kurz aufkochen, durch ein Sieb geben und den Sud abkühlen lassen.
- Sudmenge nachmessen, denn beim Verarbeiten wird sie weniger. Bei mir waren noch 650 ml Flüssigkeit übrig.
- Entsprechend dem Verhältnis 3:1 habe ich 220 g Gelierzucker mit dem Springkrautsud vermischt, in einen Topf gegossen, aufgekocht und 4 weitere Minuten unter Rühren sprudelnd weiterkochen lassen.
- Springkrautsamen unter das Gelee rühren.
- Twist-Off-Gläser mit kochend heißem Wasser ausspülen und das Springkrautgelee hineingießen.
- Gläser verschließen, auf den Kopf stellen, abkühlen lassen und dann wieder umdrehen.
Das Springkraut blüht noch. Höchste Zeit, die wunderschönen Blüten zu sammeln und ein wunderbar schmeckendes Gelee daraus zu produzieren.



Springkrautblüten-Gelee schmeckt so, wie es aussieht: rosa-zart-dezent. Sein einzigartiges Aroma erinnert an eine Mischung aus Rose und Melone. Das erste Gläschen ist bereits geleert …

Auf einem selbst gebackenen, knusprigen Brötchen mit Butter schmeckt das rosafarbene Gelee mit feinem Blumenaroma besonders gut.






