Zu früh gefreut – Scheinerdbeere!

Die Scheinerdbeere: faszinierende Doppelgängerin der Walderdbeere

Scheinerdbeeren Weg

Neulich beim Joggen sah am Wegesrand rote Früchtchen leuchten. Oh, Walderdbeeren, dachte ich – und pflückte sie.

Zuhause angekommen, kostete ich eine. Und was soll ich sagen: Sie schmeckte nach nichts. Völlig fade, wässrig und ohne jegliches Aroma. Dass die Beeren ein bisschen anders aussahen als die mir bekannten Walderdbeeren hatte ich zwar beim Pflücken schon wahrgenommen, aber dem kleinen Unterschied nichts beigemessen. Das war ein Fehler. Denn beim Googeln nach »geschmacklosen Erdbeeren« wurde ich schnell fündig: Es handelt sich um Scheinerdbeeren, die den echten Walderdberdbeeren täuschend ähnlich sehen. Wissenschaftlich als Duchesnea indica oder Potentilla indica bekannt, wird sie oft auch als »Falsche Erdbeere« bezeichnet. Doch wie unterscheidet man diese beiden Beeren, und was sollte man über sie wissen?

Die Scheinerdbeere stammt ursprünglich aus Asien und hat sich mittlerweile in vielen Teilen der Welt ausgebreitet. Ihre Verwandte, die schmackhafte und sehr aromatische Walderdbeere (Fragaria vesca), ist in Europa und Nordamerika heimisch und wird für ihren süßen Geschmack und ihr Aroma geschätzt.

Scheinerdbeere

Scheinerdbeere

Blätter: Dreiteilige Blätter, die der Erdbeerpflanze ähneln.
Blüten: Gelbe Blüten mit fünf Blütenblättern.
Früchte: Kleine, rote Früchte, die äußerlich echten Erdbeeren ähneln, aber weniger glänzend und eher matt sind. Die Samen sitzen auf der Oberfläche.

Walderdbeere

Walderdbeere

Blätter: Ähnlich dreiteilig wie die der Scheinerdbeere, aber oft zarter und weicher.
Blüten: Weiße Blüten mit fünf Blütenblättern.
Früchte: Rote, saftige Beeren, die sich durch ihren Glanz und die intensiv rote Farbe auszeichnen. Die Samen sind in kleinen Vertiefungen eingebettet.

Geschmack und Essbarkeit

Der wesentliche Unterschied zwischen diesen beiden Beeren liegt im Geschmack und in der Textur.

Scheinerdbeere

Geschmack: Sehr mild bis geschmacklos, manchmal leicht bitter.
Essbarkeit: Unbedenklich zu essen, aber wahrlich kein Geschmackserlebnis.

Walderdbeere

Geschmack: Süß und aromatisch, oft intensiver als die Kulturerdbeere.
Essbarkeit: Weit verbreitet und geschätzt als Delikatesse, sowohl roh als auch in Desserts und Konfitüren.

Nützliche Tipps zur Unterscheidung

Blütenfarbe: Gelbe Blüten weisen auf die Scheinerdbeere hin, weiße auf die Walderdbeere.

Fruchtoberfläche: Die Oberfläche der Scheinerdbeere ist weniger glänzend und die Samen sind deutlicher sichtbar.

Walderdbeere

Die Walderdbeere hängt in einem Bogen nach unten.


Scheinerdbeere

Scheinerdbeere

Die Scheinerdbeere steht aufrecht.

walderdbeere

Die gekerbten Blättchen der Walderdbeere sind an den Rändern spitz.

Walderdbeere

Die Blättchen der Scheinerdbeere sind an den Rändern abgerundet.


Alles in allem sehen die Scheinerdbeeren den Walderdbeeren sehr ähnlich – nur schmecken sie ausgesprochen fade. Also gar nicht nach Erdbeere. Im Grunde schmecken sie nach nichts. Schade!

Während die Scheinerdbeere geschmacklich nicht überzeugen kann, hat sie dennoch ihre Daseinsberechtigung in der Natur. Sie ist robust und kann als Bodendecker dienen, was zur Erosionskontrolle beiträgt. Zudem bietet sie eine Nahrungsquelle für einige Wildtiere.

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