Die ersten Wildkräuter: Bärlauch, Giersch und Scharbockskraut

Die ersten Frühlingsboten sprießen aus der Erde: die Wildkräuter Bärlauch, Giersch und Scharbockskraut

Endlich ist es soweit – der Winter verabschiedet sich langsam, die Tage werden länger, und die Natur erwacht aus ihrem Winterschlaf. Mit dem Frühling kommen auch die ersten zarten Kräuter aus dem Boden, die zarten Blättchen erfreuen nicht nur das Auge, sondern sind auch wahre Wundermittel für unsere Gesundheit und frische Zutaten in der Küche. Heute werfen wir einen Blick auf drei dieser Frühlingsboten: Bärlauch, Giersch und Scharbockskraut.

Bärlauch – Der wilde Verwandte des Knoblauchs

Bärlauch, auch bekannt als “wilder Knoblauch”, ist wohl eines der bekanntesten Frühlingskräuter. Seine markanten grünen Blätter und der intensive Knoblauchgeruch machen ihn unverkennbar. Ursprünglich in Laub- und Mischwäldern beheimatet, findet man ihn heute auch vermehrt in Gärten und Parks. Bärlauch ist nicht nur ein kulinarischer Genuss, sondern auch eine wahre Vitaminbombe. Er enthält zahlreiche Vitalstoffe wie Vitamin C, Eisen und ätherische Öle, die entzündungshemmend und antibakteriell wirken können.

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junger Bärlauch
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junger Bärlauch

In der Küche ist Bärlauch äußerst vielseitig einsetzbar. Seine Blätter eignen sich hervorragend für Pesto, Suppen, Salate oder als aromatische Zugabe zu Aufstrichen und Dips. Doch Vorsicht ist geboten: Verwechslungsgefahr besteht mit dem giftigen Aaronstab, der nicht nur zur selben Zeit sprießt, sondern oft auch in direkter Nachbarschaft zum Bärlauch wächst. Daher ist es wichtig, Bärlauch nur zu sammeln, wenn man sich ganz sicher ist, die richtige Pflanze vor sich zu haben.

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junger Aronstab
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junger Aronstab

Die Blätter von Aronstab und Bärlauch weisen einige markante Unterschiede auf: Insgesamt sind die Blätter des Aronstabs und des Bärlauchs deutlich voneinander zu unterscheiden, sowohl in Bezug auf ihre Form und Größe als auch auf ihre Farbe und Oberflächenstruktur. Es ist wichtig, diese Unterschiede zu kennen, um Verwechslungen zu vermeiden, da der Verzehr von Aronstabblättern gesundheitsschädlich sein kann.

Aronstab:

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Aronstab
  • Die Blätter des Aronstabs sind groß und herzförmig, mit tiefen Einschnitten an der Basis, die sie in zwei oder drei Lappen teilen.
  • Sie haben eine glänzende Oberfläche und sind oft dunkelgrün bis leicht violett gefleckt.
  • Sie können eine Länge von bis zu 40 cm und eine Breite von 30 cm erreichen.
  • Sie enthalten Oxalate und andere giftige Verbindungen und sind für den Verzehr nicht geeignet.
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Aronstab und Bärlauch

Bärlauch:

  • Die Blätter des Bärlauchs sind länglich und lanzettlich, mit einer glatten Oberfläche.
  • Sie sind im Vergleich zum Aronstab kleiner und zarter, normalerweise zwischen 10 und 25 cm lang.
  • Die Blätter sind hellgrün und haben keine auffälligen Flecken oder Muster.
  • Ein charakteristisches Merkmal des Bärlauchs ist der intensive Knoblauchgeruch, der besonders beim Verreiben ausströmt.
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Rezepte mit Bärlauch

Giersch – Das vergessene Superfood

Giersch, auch als “Geißfuß” oder “Zipperleinskraut” bekannt, ist ein oft unterschätztes Kraut, das in vielen Gärten als lästiges Unkraut bekämpft wird. Dabei steckt in ihm ein wahrer Schatz an Nährstoffen. Seine Blätter sind reich an Vitamin C, Eisen, Kalzium und Magnesium. Zudem soll Giersch entgiftend und entzündungshemmend wirken.

Giersch-Sproessling
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In der Küche lässt sich Giersch vielfältig verwenden. Seine leicht bitteren Blätter verleihen Salat, Suppen, Gemüsegerichten und herzhaften Kuchen eine besondere Geschmacksnote. Auch als Zutat für Smoothies und Pesto eignet sich Giersch hervorragend. Durch seine würzige Note ist er eine Alternative zu Petersilie oder Basilikum in verschiedenen Gerichten.

Rezepte mit Giersch

Scharbockskraut – Die Vitamin-C-Bombe unter den Frühlingskräutern

Scharbockskraut, auch als “Muttergottes- oder Fieberkraut” bekannt, ist ein weiteres Frühlingskraut, das mit seinen leuchtend gelben Blüten den Frühling ankündigt. Seine Blätter sind reich an Vitamin C, Carotinoiden und Flavonoiden. Bereits im Mittelalter wurde Scharbockskraut als Heilpflanze gegen Skorbut eingesetzt, daher auch der Name “Scharbock” als alte Bezeichnung für Skorbut.

Scharbockskraut-Winterlaub

In der Küche ist Scharbockskraut aufgrund seines leicht scharfen Geschmacks und seiner nussigen Note vielseitig einsetzbar. Seine Blätter eignen sich prima für Salate, Kräuterquark oder als geschmackliche Verfeinerung von Suppen und Soßen. Auch als essbare Dekoration für verschiedene Gerichte macht sich Scharbockskraut wunderbar. Zu Fisch beispielsweise.

Scharbockskraut
Scharbockskraut-Wurzelknollen

Rezepte mit Scharbockskraut

Die ersten Frühlingskräuter sind nicht nur ein Fest für die Sinne, sondern auch wahre Kraftpakete für unsere Gesundheit. Bärlauch, Giersch und Scharbockskraut bieten nicht nur eine Vielzahl an kulinarischen Möglichkeiten, sondern versorgen unseren Körper auch mit wichtigen Nährstoffen und Vitaminen. Daher lohnt es sich, beim ersten Spaziergang im Frühling die Augen offenzuhalten und diese Schätze der Natur zu entdecken.

Gestern beim Joggen habe ich wieder geerntet: Bärlauch und wilden Schnittlauch

Baerlauch Fruehling Bach

wilder Schnittlauch

6 Kommentare

  1. Liebe Renate,

    Ganz herzlichen Dank für deinen interessanten Artikel mit den schönen Fotos und Rezepten. Vor allen Dingen gefällt mir deine Hinweise auf Verwechslungen!!!
    Freue mich, dich gefunden zu haben 🙂
    Liebe Grüße Ulrike Meyer

    • Liebe Ulrike, herzlichen Dank für deine Zeilen, über die ich mich sehr freue!
      Habe eben noch einen ausführlichen Artikel über die Verwechslungsgefahr von Aronstab und Bärlauch veröffentlicht. Mit anschaulichen Fotos.
      Liebe Grüße
      Renate

  2. Danke bin durch den Beitrag sofort animiert ausgerückt um meine Wildkräuter Plätze zu kontrollieren.Danke für den Impuls.

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