Schwefelporling – was liegt näher, als einen Baumpilz auf Baumblättern zu servieren!
Wild & würzig: gebratener Schwefelporling auf einem Salat aus gemischten Baumblättern
In der Welt der Wildküche gibt es Zutaten, die so überraschend wie köstlich sind – und der Schwefelporling zählt zweifellos dazu. Schon sein leuchtend gelb-oranges Erscheinungsbild macht ihn zum Blickfang in lichten Laubwäldern. Doch seine wahre Stärke entfaltet er erst in der Pfanne: saftig, bissfest, mit einem Geschmack, der an Hähnchenbrust erinnert – kein Wunder, dass er auch den Beinamen „Chicken of the Woods“ trägt.
Schwefelporling: Ein Pilz mit Charakter
Der Schwefelporling wächst bevorzugt an alten Laubbäumen, vor allem an Eiche, Kastanie oder Weide. Wer ihn jung und zart erntet, erlebt eine delikate Wildzutat mit fleischiger Textur und einem angenehm säuerlich-nussigen Aroma. Gebraten entwickelt er eine goldene Kruste, innen bleibt er saftig – fast wie ein Stück kurzgebratenes Fleisch.
Aber dieser Pilz ist mehr als nur Ersatz. Er ist ein eigenständiger Genuss, der besonders dann zur Geltung kommt, wenn er von Zutaten begleitet wird, die seine Wildheit unterstreichen, statt sie zu zähmen: Baumblätter
Baumblatt-Salat: der Wald als Salatlieferant
Dazu ein Salat, der ebenso ungewöhnlich wie stimmig ist: aus Baumblättern. Junge Blätter von Buche, Linde, Birke oder Ahorn – zart, leicht herb, teils nussig – eignen sich hervorragend als Grundlage für eine Salatkomposition. Sie sind nicht nur essbar, sondern bringen ein Aroma, das klassische Blattsalate kaum erreichen. Ihre Textur reicht von samtig bis fest, ihr Geschmack erzählt vom Frühling, vom Schatten der Baumkronen, von Wind und Waldluft.
Wer mit Bedacht sammelt, entdeckt darin nicht nur kulinarisches Neuland, sondern auch eine neue Art der Verbindung zur Natur. Jedes Blatt ist ein kleines Abenteuer, jeder Biss eine Erinnerung daran, wie nah gutes Essen der Wildnis kommen kann.
Ein Salat, der Wald-Geschichten erzählt
Wenn der goldbraun gebratene Schwefelporling auf dem grünen Mosaik aus Baumblättern ruht, entsteht ein Teller voller Kontraste – in Farbe, Textur und Geschmack. Das Aroma des Pilzes trifft auf die Frische der Blätter, die Röstaromen balancieren die feine Bitterkeit. Rrgänzt von ein paar Bärlauchblüten und etwas Zitronensaft. Mehr braucht es nicht!
Dieser Salat ist kein alltägliches Gericht. Er ist Ausdruck einer Haltung: dem Wald mit Respekt zu begegnen, Essbares mit Bedacht zu sammeln und aus dem, was die Natur freiwillig gibt, etwas Besonderes zu machen.
Hier also ein lauwarmer Pilzsalat auf jungen Blättern von Linde, Spitzahorn und Haselnuss.
Schwefelporling auf Baumblättersalat
4
Portionen30
MinutenZutaten
300 g Schwefelporling, gekocht
1 rote Zwiebel
2 Handvoll Baumblätter (Haselnuss, Linde, Spitzahorn)
1 Handvoll Bärlauchblüten
3 EL Zitronensaft
6 EL Olivenöl
½ TL Ahornsirup
Salz/Pfeffer
Rapsöl zum Braten
Zubereitung
- Schwefelporling in Streifen schneiden und in heißem Rapsöl knusprig braten, in der letzten Minute die in Scheiben geschnittene Zwiebel hinzufügen, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Baumblätter waschen, trocken tupfen, auf Tellern anrichten.
- Gebratene Pilze auf den Salat geben.
- Aus Zitronensaft, Olivenöl und Ahornsirup eine Vinaigrette rühren, mit Salz und Pfeffer abschmecken.
- Vinaigrette über den Salat gießen, mit Bärlauchblüten bestreuen.