Im August gibt es viele Wildkräuter, die man essen kann. Hier fünf davon, die ich am liebsten mag.
Breitwegerich
Der Breitwegerich, einer von drei Wegerich-Brüdern, ist ein kleiner Masochist. Denn im Gegensatz zum Spitzwegerich und dem Mittleren Wegerich wächst er kaum auf Wiesen, sondern bevorzugt Wege – weil er es liebt, dass auf ihm herumgetrampelt wird. Hat wohl menschliche Züge, der kleine Kerl …
Beim Breitwegerich findet man zur Zeit oft an einer einzigen Pflanze essbare Teile: junge Blätter, Blütenknospen und Früchte.
Mit all diesen Teilen kann man – getrennt oder separat – ein wohlschmeckendes Gemüse zubereiten. Die Blätter erinnern an Spinat, haben aber den Vorteil, dass sie keinen pelzigen Belag auf den Zähnen hinterlassen. Die Blütenknospen erinnern an Pilze, und die Früchte schmecken wie kleine Nüsschen, besonders wenn man sie in einer Pfanne ohne Fett kurz angeröstet hat.
Rezepte:
Gemüse aus Blättern
Gemüse aus Blütenknospen
Kohlrabipuffer mit Früchten
Dost
Wenn jetzt auf Wiesen und an Wegrändern lilafarbene oder dunkelrote Flächen leuchten, so handelt es sich wohl meist um Dost, den wilden Majoran oder Oregano. Schaut man genau hin, sieht man um die Blüten ein wildes Getümmel, den Insekten lieben den aromatischen Dost. Wohl weniger wegen des Duftes, sondern wegen des Nektars.
Auch wir Menschen sollten jetzt die Gelegenheit beim Schopf packen und uns am Dost laben. Frisch schmeckt er in Salaten, Rohkost und Dips, aber auch einer Pizza, Brot (z. B. Focaccia) oder Kleingebäck verleiht er sein mediterranes Aroma.
Rezept:
Tomatentarte
Wiesenkerbel
Wiesenkerbel kann man von Frühling bis Herbst ernten. Sein Geschmack ist eine Mischung aus Karotte und Sellerie. Er schmeckt am besten frisch, in Salaten, Rohkost und Dips. Ich streue ihn auch gern über eine Suppe. Ich verwende Blättchen, Blattknospen, Blütenknospen, Blüten und Früchte.
Vom Wiesenkerbel kann man fast alles essen. Blätter, Blütenknospen, Früchte.
Rezepte:
Blumenkohlauflauf
Labkraut
Das Wiesenlabkraut verwende ich am liebsten in Salaten. Mit seinem Gurkenaroma bietet es sich an, seine Blättchen in eine cremige Soße für Gurkensalat unterzurühren.
Das Wiesenlabkraut mit seinen wunderhübschen zarten Blüten schmeckt in süßen und in herzhaften Speisen gleichermaßen.
Rezepte:
Fischfilet
Mädesüß
Das Mädesüß sieht man schon von Weitem in den Wiesen leuchten. Mannshohe bis zwei Meter hohe Stauden mit filigranen gelblich-weißen Blüten. Nur wenige Menschen wissen, dass man mit Mädesüß nicht nur die Augen, sondern auch die Geschmacksnerven erfreuen kann.
Mit seinem herzhaften Marzipanaroma schmeckt das Mädesüß besonders gut in Nachspeisen oder Kuchen. Dabei verwende ich Blüten und Früchte gleichermaßen.
Rezepte:
Stachelbeerkuchen